Süßwasser ist ein kostbarer Rohstoff, in einigen Regionen gibt es immer wieder Engpässe. Aktuelle Berechnungen zeigen, welche Wassermengen die Menschheit jährlich verbraucht – und welche Länder den größten Anteil der Ressourcen verschlingen.
In Deutschland liegt der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch bei 1426 Kubikmetern, berichten Arjen Hoekstra und Mesfin Mekonnen von der Universität von Twente in den Niederlanden. In den USA nutzt ein Bürger im Schnitt 2842 Kubikmeter Wasser jährlich, in China sind es 1071, in Bangladesh rund 750.
Die Forscher sprechen vom Wasser-Fußabdruck, den der Mensch mit der landwirtschaftlichen und industriellen Produktion sowie beim persönlichen Gebrauch im Haushalt hinterlässt. Die Untersuchung basiert auf Daten von 1996 bis 2005 – dies ist die aktuellste Zehnjahresperiode, für die alle nötigen Informationen vorlagen.
Der globale Wasserverbrauch der Menschheit betrug jährlich 9087 Milliarden Kubikmeter. Inzwischen ist die Weltbevölkerung jedoch größer geworden und damit der Verbrauch weiter gestiegen.
Landwirtschaft verbraucht Löwenanteil des Wassers
Die Agrarproduktion sei für 92 Prozent des Verbrauchs verantwortlich, schreiben die Wissenschaftler. Die industrielle Produktion trägt 4,4 Prozent bei, der häusliche Verbrauch 3,6 Prozent. China, Indien und die USA benötigen besonders viel Wasser, und zwar 1207, 1182 und 1053 Milliarden Kubikmeter jährlich. Damit verbrauchen die drei Staaten 38 Prozent des weltweit genutzten Wassers. Danach folgt Brasilien (482 Milliarden Kubikmeter).
China ist zugleich das Land mit der größten Menge Abwasser: 360 Milliarden Kubikmeter – das entspricht etwas mehr als einem Viertel der gesamten Menge weltweit.
Weil große Teile der Agrar- und Industrieprodukte weltweit gehandelt werden, im- oder exportieren die Staaten indirekt große Mengen Wasser – etwa, wenn Deutschland Tomaten aus den Niederlanden oder Großbritannien Kleidung aus China einführt. Zu den großen Importeuren zählen die USA (234 Milliarden Kubikmeter), Japan (127), Deutschland (125), China (121) und Italien (101). Am Wasserfluss von Kontinent zu Kontinent haben wiederum Agrarprodukte den größten Anteil, vor allem Ölfrüchte wie Sonnenblumen, Raps, Palmöl und die daraus gewonnenen Produkte.
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